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Naht und Feinschliff

Derzeit ist so viel mit meinen Händen an der Nähmaschine zu tun, dass ich kaum an den PC komme. Und wenn ich eine Woche zurück schaue, dann flasht es mich, was alles geschehen ist. Ohne meinen Kalender vergesse ich die Hälfte.

Der.Raum als gemeinnütziger Verein und Sozialprojekt ist bunt und fröhlich ins Klagenfurter Fachl in der Paradeisergasse eingezogen. Derzeit warten regenbogenfarbige tanzende Zwerge auf euch, kunterbunte Osterhühner und die schon sehr sommerlich angehauchten Zwergenreiche. Danke Ingun Kluppenegger für die Möglichkeit, uns und unsere interkulturelle soziale Arbeit auch in diesem Rahmen zu präsentieren!

fachl-klagenfurt

Sehr glücklich bin ich über einen der letzten kleinen Tapeziererbetriebe, der auch Handarbeitszubehör und jede Menge persönlicher Tipps anbietet. Meine Industrienähmaschine bockt ja nach wie vor. Was vielleicht auch an den passenden oder nicht so passenden Nadeln liegt. Wir werden sehen. Selten bekommt man als Fragender so freundliche und interessierte Aufmerksamkeit. Hier wird noch zugehört. Und nach Lösungen gesucht. Ich weiß das so sehr zu schätzen!

Ich nähe weiterhin täglich österliche und frühsommerliche Prototypen für die Fertigung in der offenen Schauwerkstatt im Moorquell. Sie sind zu entwickeln und zu probieren und in gut verständliche Zeichnungen und Anleitungen umzuwandeln. Im Gegensatz zum Klagenfurter Fachl wird es hier elegant und trendig.

Mein Mann ist wieder jeden Tag im geheizten Holz.Raum. Er kann sein ganzes kreatives Potential ausleben, wenn er die Slama-Rahmenecken in Upcyclingregale für das Moorquell verwandelt. Auch hier entstehen Prototypen, die im Laufe der nächsten Monate von asylsuchenden und handwerklich begabten Menschen gefertigt werden. Situationsbedingt entsteht dank der großzügigen Materialspende von den Slamas ein neues Design, das mich verblüfft. Vier solcher Regale wandern in den nächsten zwei Wochen ins öffentliche Café des Moorquell.

In der Zentrale von Best of the Rest haben die Menschen und Maschinen ganze Arbeit geleistet. Nun fehlt nur mehr der Betonboden und der Estrich, damit wir mit interkulturellen Workshops zur Rauminnengestaltung starten können. Langsam und in vielen Diskussionen klärt sich, wie die Arbeitsplätze angeordnet sind. Und was die geradlinige und unifarbige Designvorgabe von Elke ist. Wände sind zu malen, indirekte Lampen werden das Gewölbe ausleuchten, Pölsterüberzüge als Qualitätskontraste von Sitzgelegenheiten leuchten. Und dann bekommen auch die wunderschönen Möbel aus Maria Slama’s Geschäft ihren Upcylinganstrich und ein würdiges neues Zuhause. Und die verschiebbaren Arbeits- und Sitzbereiche.

Es ist eine intensive Zeit derzeit. Ich wache manchmal morgens mit Gedanken auf, wie ich den Tag strukturieren muss, damit ich nichts vergesse. Und wie von Zauberhand ordnet sich dann vieles wie von selbst. Ich schiebe es nach wie vor auf die schriftlichen Morgenbetrachtungen, dass ich nicht im Gedankenchaos untergehe. Zwischen Denken und Tun liegen Welten. Das wird mir immer klarer. Gedacht ist schnell etwas. Im Tun ist soviel Glück drinnen. Und so viel Scheitern und Neubeginn. Das versteht jeder, der sich einer Aufgabe vollkommen hingibt. Und ich kann gar nicht sagen, wie dankbar und so von Herzen glücklich ich bin, so viel mit meinen Händen tun zu dürfen. Ich habe eine Riesenmenge davon nachzuholen!

Danke Michi für die geplante Regelmäßigkeit eines warmen Mittagstisches bei Freunden. Und Danke Karin für die wunderschönen Holzregale, sie schmücken den Vorraum unseres Eingangsbereiches und machen das Gewölbe leicht und freundlich. Und nächsten Mittwoch essen wir schon zu fünft! Juhuuu!

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