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Diskutieren und feiern

Aufregend und lebendig und bunt. So ist unser Leben derzeit. Es war einfach nur gut, diese Herausforderung in Klagenfurt mit der Zentrale von Best of the Rest anzupacken. Workshops mit Österreichern und zugewanderten Menschen. Schön ist das Ergebnis geworden. Und die Zentrale wird immer schöner. Elke und Bernhard lassen bereits täglich Menschen an ihrem Leben mit den geretteten Lebensmitteln teilhaben. Irgendwie geht  das. Drinnen wird geschnippelt und gekocht und eingeschult. Und vorne im Hof oder bei Schlechtwetter im überdachten Durchgang schleifen und picken und malen und verschönern Menschen Seite an Seite alte Möbel. Mal sind es mehr, mal sind es weniger. Der Ramadan schwächt unsere arabischen Freunde spürbar. In zwanzig Tagen feiern wir dann gemeinsam das Fastenbrechen. Alexander und ich vor allem, dass der für uns beim Mitfühlen zweite Ramadan vorbei ist.

Apropos feiern. Kommt doch vorbei am 17. Juni um 17 Uhr, am Tag der Offenen Gesellschaft! Aus den Rückmeldungen wissen wir schon heute, dass wir einen feinen Abend miteinander feiern werden. Und das alles in dem Wissen, dass es in Deutschland unzählige Tafeln geben wird. Bringt ein bissel was zu essen und zu trinken mit. Wir sorgen noch dieses Wochenende mit einer großen Streichaktion dafür, dass eine lange Tafel entstehen kann und wir es fein haben werden.

Egal ob wir gefilzt, genäht, fotografiert oder Möbel restauriert, ich mich mit einem ORF Studio auseinander gesetzt und Freunde getroffen habe – es sind wieder intensive Begegnungsräume entstanden. Stark hängen geblieben ist mir unter anderem ein Gespräch mit meiner fast gleichaltrigen Freundin Nidhal. Über Kopftuch und Koran und Patriarchat und was Frauen eigentlich brauchen (würden). Weltweit. Religionsunabhängig. Kulturunabhängig. Einfach als Menschen. Es hat uns beiden so gut getan, miteinander zu diskutieren und dann drauf zu kommen, wie sehr wir in Wirklichkeit einer Meinung sind. Jede mit ihrer Prägung, mit ihrer Geschichte. Und mit unserer Freude aneinander, am Einander-kennen-Lernen. Und grad kommt mir, dass es vielleicht auch dem Fasten im Ramadan geschuldet ist, dass solche aufrichtigen, ehrlichen Begegnungen entstehen. Wo Vorurteile sichtbar werden und purzeln. Ängste sich verwandeln und der andere Mensch in einem neuen Licht da steht. Danke Leben. Was für ein genialer Workshop du doch bist.

Nächste Woche sind wir bei den Tagen der Zukunft in Arnoldstein. Wir von Der.Raum als interkulturelle Fotografen. Danke an das Institut für Zukunftskompetenzen, dass ihr auch heuer an unsere Idee glaubt! Für meinen Fotoschüler Mohammad aus Syrien ist es bereits der zweite Durchgang, Hussain mit seinen syrisch-irakischen Wurzeln darf zum ersten Mal dabei sein. Seite an Seite werden wir drei Tage fotografieren und Verbindung mit den Menschen aufnehmen, die heuer mit ihren zukunftsweisenden Projekten gecoacht werden. Voriges Jahr entstand in Arnoldstein bei den Tagen der Zukunft die Initiative Der.Raum, ein tragendes Fundament, auf dem wir im Dezember unseren gemeinnützigen Verein mit all seinen Tätigkeiten und Menschen aufgebaut haben. Unsere Freunde von Best of the Rest waren im Vorjahr ebenfalls mit ihrem schon voll erblühten Projekt dabei und entwickelten es weiter. Heuer kann man sehen, wie es immer neue Blüten und Blätter hervorschiebt und sehr viele Menschen glücklich macht. Wie schön es doch ist, dass wir noch immer Seite an Seite wachsen und unsere Wege gemeinsam gehen.

Und hey, eine Sache noch: solltest du ein Grazer Projekt unterstützen wollen, das seit zehn Jahren aktiv dazu beiträgt, dass im großen Feld von Upcycling Arbeitsplätze für Jugendliche entstehen, dann bist du hier genau richtig. Bis 21. Juni kannst du noch Gutscheine erwerben, damit noch mehr jungen Menschen Arbeitsplätze angeboten werden können. “Sechs Monate Wartezeit auf einen Arbeitsplatz für heidenspass ist zu lange”, sagt Projektgründerin Silvia Jölli. Helft mit, heidenspass bottom up zu unterstützen.

So, ein paar Bilder der letzten zwei Wochen stell ich ein. Dann kümmere ich mich darum, dass ich hier einen Veranstaltungskalender einbinden kann, um auch jene zu erreichen, die hartnäckig facebook-resistent und trotzdem mit uns verbunden sein möchten. Auch das wird noch gelingen, drei Tage herumprobieren sind noch nicht genug.

Am Freitag gibts noch einmal ein Möbelupcycling in der Zentrale in Klagenfurt. Am Samstag fotografieren wir interkulturell beim einzigMARKTig am Klagenfurter Benediktinermarkt. Ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht. Wir freuen uns auf euch und eure Anmeldungen!

2 thoughts on “Diskutieren und feiern”

  1. Und wieder mal bin ich ganz baff und gerührt… unglaublich, wie es da wurrlt und lebt im Raum!
    Wie das Innen wächst und in Bewegung ist und wie auch der Rahmen mitwächst. So schön und organisch wie die Natur selbst.
    Ich wünsche euch allen weiterhin viel Freude beim Tun, Gestalten, Wachsen, Miteinander! Und die nötige Kraft und Unterstützung für den Rahmen dazu!
    Herzensumarmung, Sabine

  2. Danke liebe Sabine. ja, stimmt. Da ist ganz viel Bewegung, ausgelöst und getragen von wirklich außerordentlichen Menschen rund um uns – und mit uns. Es tut sooo gut, sogar das Schwierige 😀 <3

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